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AutorenbildLena Fuhlroth

Urlaub mit Hund- Erfahrungsbericht Österreich

Wer mich persönlich kennt, weiß Vorbereitung/Planung ist mein Leben, Checklisten wurden nur dafür gemacht, dass ich sie umsetzen kann. Trotzdem sind wir letzten Jahr im Herbst mehr oder weniger planlos mit Lilly in den Urlaub gefahren, hat auch irgendwie funktioniert, aber trotzdem hätte ich mir einen kleinen Leitfaden gewünscht. Der jetzige Urlaub mit Elmo war deutlich strukturierter und ich fasse es euch mal ein wenig zusammen.

Wichtig hierbei handelt es sich um einen Erfahrungsbericht, am Ende muss jeder selbst wissen, worauf er seinen Fokus legt, der Beitrag beschreibt nur meine Sicht der Dinge.



Vorbereitung ist alles

Wenn die Entscheidung für den Urlaubsort oder viel mehr das Urlaubsland gefallen ist, geht es daran, einige Informationen zusammen zu suchen. Wer in Deutschland lebt und bleibt, hat es recht leicht, hier sind die Bestimmungen an Hundehalter überall recht ähnlich. Brut- und Setzzeit wird je nach Kommune geregelt, die generelle Leinenpflicht kann auch Bundesland abhängig sein, macht also sicher Sinn, das bei der Urlaubsplanung zu berücksichtigen.

Den Impfpass und die Hundesteuermarke solltet ihr ausnahmslos immer mit nehmen, ganz egal in welches Land die Reise geht. Bei Reisen außerhalb Deutschland macht es sogar Sinn den Impfpass griffbereit zu haben, falls man an der Grenze kontrolliert wird. Hierbei ist der blaue EU- Heimtierausweis das Wichtige (dafür muss euer Hund natürlich auch gechipt sein), das ist der Personalausweis des Hundes kann man so sagen. Für alle EU Länder gilt eine gültige Tollwutimpfung vorweisen zu können, Vorsicht die Erstimpfung ist erst 21 Tage nach der Impfung voll gültig. Auch gut zu wissen, wenn Welpen vor der 12. Woche ihre erste Tollwutimpfung erhalten, dann haben sie nach EU- Richtlinien keinen vollwertigen Impfschutz, sondern brauchen eine zweite Tollwutimpfung, um die Grundimmunisierung vollkommen zu haben. Impft man sie nach der 12. Woche, ist nach Richtlinien eine Impfung ausreichend. Laut Impfhersteller ist das unnötig, aber so sind eben die Richtlinien. Hätte ich gerne vorher gewusst, denn Elmo hat so eine doppelte Tollwutimpfung gebraucht.

In manchen Länder ist zusätzlich eine Bandwurmbehandlung vor Einreise erforderlich, sowie es Länder gibt, in denen nicht alle Hunderassen einreisen dürfen. Also informieren lohnt sich.

Neben dem Ort ist natürlich auch die Unterkunft ein Thema, da müsst ihr für euch ein wenig schauen, was am besten passt. Es gibt eigentlich alle Varianten auch für Hunde, von Hotels über Pension, Apartment oder Ferienhaus, bei den meisten Reiseportalen kann man Hunde als Suchfilter auswählen. Stellt euch darauf ein, dass Hunde sehr oft eine zusätzliche Gebür kosten, meistens um die 10€ pro Tag.

Ein Tipp von mir ist die Facebookgruppe "Urlaub mit Hund" und das Portal "Hundeurlaub.de", dort findet man wirklich tolle Orte und häufig auch kleine Ferienhäuser, die sogar hundesicher eingezäunt sind, da liegt der Fokus mehr auf dem Urlaub mit Hund, als dass der Hund lediglich geduldet wird.


Reiseapotheke

Ich persönlich bin der Ansicht, dass wer eine Hausapotheke für den Hund besitzt, ebenfalls eine Reiseapotheke zusammenstellen sollte. Denn gerade in aktiven Urlauben ist die Wahrscheinlichkeit, dass etwas passiert, doch irgendwie noch einmal höher als Zuhause. Neben dieser Reiseapotheke, ist es auch immer sinnvoll vorher via Internet zu recherchieren, wo genau der nächste Tierarzt ist vom Feriendomizil. Man hofft, dass man es niemals braucht, aber wenn, dann ist man sicherlich froh, vorher geschaut zu haben.

Durch die jahrelange Kaninchenhaltung, bin ich auch für den Hund zuhause gut ausgestattet, die Kaninchen haben mir oft genug bewiesen, wie wichtig es ist, Zuhause im Notfall Sofort-Maßnahmen ergreifen zu können.


Daher ist meine Reiseapotheke auch ziemlich gut ausgestattet, ob das nun wirklich alles notwendig ist, das muss jeder für sich selbst entscheiden, aber ich liste euch nun mal auf, was in Elmos "Kulturbeutel" alles drinnen ist (sowohl Apotheke als auch Pflegeartikel):


  1. Ein kleines erste Hilfe-Set, welches dann auch in den Wanderrucksack passt (*unbezahlte Werbung* )

  2. Zwei Mullbinden, zwei selbstklebende Verbände, Wunddesinfektion,

Kompressen, Einmal Handschuhe und Handdesinfektion


3. Ein Zeckenhacken, sowie eine Pinzette

4. Kohletabletten gegen Durchfall oder als erst Maßnahme bei Vergiftung

5. Ein Fieberthermometer

6. Ringelblumensalbe, sowie eine Wund- und Heilsalbe

7. Wasserstoffperoxid 3% und Dosierungsspritzen, damit kann man ein gezieltes Erbrechen beim Hund auslösen

(Frisst der Hund bspw. einen Giftköder zählt jede Sekunde, Wasserstoffperoxid bitte NIEMALS in Eigenregie verwenden, sondern nur in telefonischer Absprache mit einem Tierarzt! Nach der Gabe von Wasserstoffperoxid muss immer zeitnah ein Besuch beim Tierarzt folgen!)

8. Hundezahncreme und ein Fingerling zum Zähne putzen

9. Shampoo, rückfettende Spülung und ein Pflegespray fürs Fell

10. Bürste, Krallenschere und eine Fellschere


Damit haben wir dann eigentlich alle Eventualitäten erstmal abgedeckt und der Hund ist ausgestattet. Tatsächlich habe ich es mir ein bisschen einfach gemacht und ihm auch einen richtigen Kulturbeutel angeschafft. Gerade Shampoo, Spülung etc. habe ich in die typischen kleinen Reisefläschchen gefüllt, da ich ja im Urlaub eigentlich nicht plane ihn zu duschen, aber man weiß schließlich nie, worin er sich wälzt und ob man dann noch mit ihm in einem Raum schlafen möchte. Daher kann ich aber diesen Urlaubskulturbeutel immer gepackt lassen und muss nicht für jeden Urlaub neu packen.


Hundetasche, brauchen wir das wirklich alles?

Ich sage es euch, wie es ist, eigentlich braucht man für den Hund nicht wirklich viel, bzw. eigentlich der Hund selbst nicht viel, aber wenn man schon daheim ein Messi ist (so wie ich), dann macht eine eigene Hundetasche wirklich viel Sinn. Trotzdem schreibe ich euch mal einen Überblick, was wir so für Elmo gepackt haben:

  1. Futter, Leckerlies und Kauartikel

  2. Impfpass

  3. Schleppleine und Geschirr inkl. GPS Tracker (+ Ladekabel)

  4. Kurze Leine inkl. Halsband

  5. Kotbeutel (man weiß ja nie, ob es vor Ort welche gibt)

  6. Seine Decke zum Liegen

  7. Zwei Näpfe zum Essen und Trinken

  8. Zwei Faltnäpfe und eine Tupperdose um Essen mitnehmen zu können

  9. Wasserflasche mit integriertem Napf

  10. Reiseapotheke

  11. Handtücher und Bademantel

  12. Kuscheltiere, Spielzeug und seine Decken zum herumtragen

  13. (im nächsten Urlaub wird er zusätzlich auch eine Schwimmweste dabei haben)


Am Ende stellt sich natürlich die Frage "Braucht man das alles?" "Nein" "habe ich es trotzdem mitgeschleppt" "Absolut". Sprich über die Sinnhaftigkeit der einzelnen Dinge kann man sich sicher streiten. Ich persönlich finde alles wichtig und notwendig, sonst würde ich es nicht mitnehmen und da mein eigener Koffer schon aus allen Nähten platzt, hat der Hund ne eigene Tasche bekommen.



Der Transport

Bei der Fahrt in den Urlaub kommt es natürlich ein wenig auf die Jahreszeit an und wohin ihr fahrt. Bei uns lag das Augenmerk vor allem darauf, dass es Elmo nicht zu warm wird. Wir haben auf vier Stunden Fahrt zwei Pausen gemacht, damit er sich lösen konnte und sich die Beine vertreten konnte. Das hat für ihn super funktioniert. Auch ist es gerade im Sommer enorm wichtig nicht nur für sich selbst Trinken einzupacken, sondern auch für den Hund.

Elmo kennt Autofahren und fährt auch gut Auto, er fährt im Kofferraum angeschnallt durch sein Geschirr auf einem orthopädischen Bettchen, da liegt er wirklich gerne und kann es sich auf der langen Fahrt bequem machen. Für ihn braucht es beim Auto fahren nichts

besonderes.


Hund im Urlaub alleine lassen?

Ganz wichtiger Gedankengang, nur weil euer Hund zuhause problemlos alleine bleiben kann, lässt sich das nicht automatisch auf den Urlaub übertragen. Hunde lernen viele Dinge ortsbezogen und können diese häufig nicht unbedingt auf andere Orte übertragen. Natürlich macht es Sinn alleine bleiben an unterschiedlichen Orten zu üben, um die Chance zu vergrößern, dass es im Urlaub klappt, aber man sollte sich lieber nicht darauf verlassen.

Elmo hat zuhause keine Probleme alleine zu bleiben, wir haben dies von Tag eins kleinschrittig aufgebaut und er schafft zur Zeit ohne Probleme auch mal sechs oder sieben Stunden, was wirklich für ihn eine ganze Menge ist, da er tatsächlich eher selten alleine ist. Er schläft in diese Zeit, spielt oder jammert nicht, er schläft und ist ruhig. Im Urlaub haben wir es via Kamera getestet, er kam nicht zur Ruhe, hat geweint und ist immer wieder auf und ab gelaufen. Wir haben nach einigen Minuten abgebrochen, da wir auch nicht darauf angewiesen waren ihn alleine zu lassen. Je nachdem wie lange man bleibt, kann man sicher auch ein abgespecktes Alleine bleiben Training machen, aber wie gesagt am sinnvollsten ist es so zu planen, dass der Hund überall mit hinkommen kann. Dafür hat man ihn ja auch eigentlich oder nicht?


Im letzten Urlaub hatten wir eine kleine Ferienwohnung mit Lilly und unter uns in der Wohnung war ein Ehepaar mit einem Dackel, ich glaube er hieß Rudi oder so ähnlich. Dieser arme Dackel, war zwar mit in den Urlaub geschleppt, aber jeden Tag von teilweise früh morgens bis spät abends alleine in der Wohnung. Er hat durchgehend geweint und gejault. Stundenlang, wirklich über viele Stunden hat man diesen armen Hund jammern und jaulen gehört. Mal ganz davon abgesehen, dass uns der Kerl wirklich sehr leid getan hat, es war auch wirklich super anstrengend und nervend für uns. Jetzt ist Lilly glücklicherweise kein Hund, der auf sowas anschlägt aber den ganzen Tag Gejaule (wir hatten einige Regentage) war wirklich nervtötend. Also bitte tut euren Hunden und allen Menschen um euch herum den Gefallen und lasst den Hund nur alleine, wenn er das auch dort leisten kann. Ansonsten vielleicht doch lieber zuhause lassen (oder gar nicht erst anschaffen), es ist immer noch ein Tier mit Gefühlen und kein Gegenstand, der eben einfach so dabei ist.


Österreich als Urlaubsziel?

Wir waren im letzten Jahr schon in Österreich im tiroler Turi Gebiet. Hätte es uns nicht gefallen, wären wir vermutlich dort auch nicht mehr hingefahren. Für mich persönlich ist es dort der perfekte Urlaub mit Hund. Es gibt viele Möglichkeiten von Unterkünften, häufig wirklich Hundefreundlich. Generell darf der Hund dort in fast alle Restaurants mit rein oder man kann schön draußen sitzen. In der Gegend direkt an der deutschen Grenze sind wirklich viele tolle Bergseen, an denen man so richtig die Seele baumeln lassen kann. Es gibt auch einige kleine Seen, die selbst bei tollem Wetter nicht überfüllt sind. Gerade die Gegend rund um Reutte lohnt sich sehr, da in Reutte alles zentral gelegen ist, was man so braucht (inkl. Tierarzt).


Kleiner Tipp den deutschen Eibsee kann man sich sparen, erstens ist er bei weitem nicht so schön wie in Social Media und absolut überlaufen. Den Fehler haben wir mit Lilly letztes Jahr gemacht. Dann lieber zum Plansee, da ist weniger los und man kann mit dem Hund ganz ungestört schwimmen gehen und toll wandern und es gibt dort wirklich leckeren Kaiserschmarrn.


Die Mentalität dort ist eine ganz andere als hier, entschleunigt, die Menschen sind offener, freundlicher und entspannter. Die Natur ist wirklich wunderschön und als Kaninchenhalter würde man am liebsten ein Auto voll mit der besten Wiese überhaupt mit nach Hause nehmen. Ich weiß natürlich nicht, wie die Winter dort sind, weil es ja auch Ski Gebiete sind, aber im Sommer absolut zu empfehlen, gerade für alle aus der Mitte oder dem Süden Deutschlands, weil es tatsächlich ja nicht weit weg ist.



GPS Tracker und Sicherheit

Sicherlich auch ein Thema bei dem sich die Geister scheiden. Diese Sache mit den GPS Trackern, sind sie wirklich sinnvoll oder doch nur ein übertriebenes (teilweise teures) Gadget, was auch noch zusätzlich am Hund herum hängt. Letztendlich muss wohl auch das jeder für sich selbst entscheiden. Mir ist damit wohler. Am Ende ist es nämlich eigentlich vollkommen egal, ob es um einen immer gesicherten Hund mit extremen Jagdtrieb geht, der sich losreißen könnte oder um einen gut abrufbaren Hund im Freilauf, der sich auch immer erschrecken kann. Es sind Tiere, eine 100% Sicherheit hat man nie, das ist vollkommen ausgeschlossen. Ich für mich habe mich entschieden, das Restrisiko ist mir zu hoch. Elmo hat vor den seltsamsten Dingen Angst, er kommt dann zu mir, wenn er sich gruselt, aber wer gibt mir die Garantie, dass er immer zu mir kommt? Richtig niemand. Ich musste für mich entscheiden, ob ich das Risiko, egal wie klein es ist, eingehen möchte.

Wir haben uns dagegen entschieden, Elmo ist getrackt. An seinem Geschirr hängt seit einigen Wochen der GPS Tracker von Tractive (unbezahlte Werbung), um ihn auszutesten. Ich kann nicht meckern, er trackt super zuverlässig, hat eine genaue Livefunktion, lässt sich sogar anpingen und arbeitet wirklich stromsparend. Bewegt er sich nicht und ist via Handy im WLAN Netz fährt er selbstständig herunter um Strom zu sparen. Wir haben ihn seit sechs Wochen im Dauereinsatz und mussten ihn erst zwei Mal laden (was übrigens nur ca. eine Stunde dauert).

Was mich erstaunt hat, ist dass er am Geschirr wirklich bomben fest hält und nicht verrutscht oder abgeht (am Halsband haben wir es nicht getestet, dafür wäre er mir persönlich zu groß), wasserdicht ist er auch, ist im Urlaub regelmäßig mit Baden gegangen.

Ich bin zufrieden, wir haben bereits einen zweiten für Lilly bestellt. Mir gibt es einiges an Sicherheit zu wissen, dass die beiden nicht mehr verloren gehen können. Es ist letztendlich, wie ein Backup Plan, man hofft dass man ihn niemals braucht (und sollte den Hund natürlich auch entsprechend trainieren und sichern) aber wenn man es braucht, ist man wirklich froh. Leider gibt es immer wieder Suchaufrufe von Hunden, die im Urlaub

weggelaufen sind und nicht wieder zurück

finden, weil sie dort fremd sind.


An der Stelle bitte nochmal der Hinweis, ein Airtag hat nichts an einem Hund verloren, diese senden nur einen Standort, wenn ein entsprechendes Applegerät in der Nähe ist, bis ihr an diesem Standort seid, kann der Hund längst ganz woanders sein, mal ganz davon abgesehen, dass bspw.. im Wald unter Umständen gar kein Standort gesendet werden kann, weil kein entsprechendes Gerät in der Nähe ist. Airtags sind nicht für sich bewegende Objekte wie Kinder oder Hunde geeignet, vor allem nicht um diese im Falle eines Verschwindens wieder zu finden. Wenn ihr euren Hund auf diese Art absichern wollt, dann greift auf einen herkömmlichen GPS Tracker zurück.


Resümee

Die wichtigste Erkenntnis des ganzen Urlaubes war eigentlich, im Mainz-Kinzig Kreis ist es viel zu warm und zu eng. Wir kamen heim und wären am liebsten direkt wieder gefahren, Katastrophenwetter nach einer Woche angenehmen Temperaturen und der Weite der Berge. Aber letztendlich sollte Urlaub ja genau das sein, eine Erholung vom Alltag. Wir haben den Urlaub in vollen Zügen genießen können und werden nächstes Jahr sicherlich wieder kommen, aber dann vermutlich mit beiden Hunden.


Eure liebsten Reiseziele mit Hund? Schreibt es gerne in die Kommentare.

Bis bald eure Lena!




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